Neuropsychologie

Nach einer Hirnschädigung (Schädelhirntrauma) oder durch eine neurologische Erkrankung (Demenzen, Parkinson, Enzephalitis, Meningitis, Multiple Sklerose, Epilepsie etc.) , einen Hirntumor oder Schlaganfall bzw. Hirnblutung können neuropsychologische Einschränkungen auftreten. Ebenso sind diese Symptome auch bei sozialer, emotionaler, familiärer oder beruflicher Belastung möglich, ohne dass eine Erkrankung des Gehirns vorliegt.

In einer neuropsychologisch-diagnostischen Einheit wird festgestellt, welche Probleme vorliegen und worauf diese zurückzuführen sind.

Anschließend folgt eine Behandlungsplanung, die sich aus einem Training zur Wieder-erlangung der Fähigkeiten bzw. deren Kompensation und einer gesprächspsychologischen Begleitung zur Minimierung der Belastungsfaktoren und der Krankheitsverarbeitung widmet. Auf Wunsch und bei Bedarf können die Angehörigen einbezogen werden.

Auch eine spezifische Adaptierung auf die Wiedereingliederung in den Beruf kann vorgenommen werden.



Betroffene Bereiche und Symptome:

  • Wahrnehmung: Gesichtsfeldeinschränkung, Vernachlässigung einer Seite, Übersehen von Dingen
  • Aufmerksamkeit: Konzentrationsprobleme, eingeschränkte geistige Belastbarkeit, Probleme zwei Dinge gleichzeitig zu machen, verlangsamte Reaktionsfähigkeit
  • Gedächtnis: Vergesslichkeit, verzerrte Erinnerungen
  • Planen- und Problemlösen, Prioritäten setzen, verändertes Arbeitsverhalten, starre Muster, Inflexibilität, Probleme im Unterdrücken von Reaktionen etc.
  • Rechnen und Zahlenverarbeitung
  • Raumwahrnehmung: Probleme beim Abschätzen von Distanzen, Entfernungen (Einparken z.B.) etc.
  • Apraxie/Objektverwendung: Dinge falsch benutzen, Probleme in der Verwendung von Gegenständen 
  • Persönlichkeit: Wesensveränderungen, keine Einsicht in Probleme, vermehrte Sensibilität, verminderte Eigeninitiative, Impulsivität und Aggression
  • Sprache: eingeschränkte Wortfindung, gehäufte Versprecher, erhöhter Sprechantrieb mit erschwerter Fähigkeit zum Dialog
  • und vieles mehr

 


Diagnostik

Mittels Papier-und-Bleistift-Aufgaben oder auch durch computerunterstützte Testungen werden die einzelnen Bereiche erfasst und dann wird ein Befund erstellt, der mit Ihnen besprochen wird. Gegebenenfalls und mit Ihrem Einverständnis kann der Befund auch gerne mit anderen Berufsgruppen (Psychotherapeuten, Neurologen, Psychiatern, Physio- oder Ergotherapeuten, Logopäden) besprochen werden.

  • Aufgaben der Leistungsbereiche Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Raumkognition, Wahrnehmung, Zahlenverarbeitung, 
  • Selbst- und Fremdbeurteilung (durch einen Angehörigen) von Stimmung, Antrieb und Persönlichkeit (durch Fragebögen

Bitte Brille und vor allem alle relevanten Vorbefunde zur Diagnostik mitbringen.

 


Behandlung

Aufgrund des diagnostischen Befundes bzw. bei Bedarf auch ohne wird ein Behandlungsplan erstellt. Dieser setzt sich zusammen aus:

  • kognitivem Training (anfangs unter Supervision, dann selbstständig) mit speziellen Computerprogrammen oder Aufgaben auf Papier
  • Vermittlung von Vorgehensweise und Strategien
  • gezielte Verbesserung der Funktionen
  • psychologische Gesprächsbegleitung zur Verarbeitung und Verbesserung von Stimmung und auch Verhaltensauffälligkeiten
  • evtl. Beratung der Angehörigen

Auf Wunsch kann eine Verlaufskontrolle durch eine erneute Diagnostik durchgeführt werden.